„Schlafsack, bequeme Schuhe und Badehose, sowie ein Zmittag für den Samstag, Treffpunkt: 9:00 Uhr Ebnetsaal“. Anfangs September reichen diese wenige Stichworte den Schnäggäguggern, sich für die alljährliche Guggenreise startklar zu machen. Das Ziel der Reise? Wie immer nur den Organisatoren bekannt. Die grössten Sorgen der Teilnehmer? Die Angst an Dehydrierung zu leiden. Um dem entgegen zu wirken weiss sich der Gugger instinktiv richtig zu verhalten und vermag allerhand Getränke mit sich zu führen. So verschwanden hauptsächlich Ruck- und Schlafsäcke im Begleitfahrzeug und die Getränke fanden ihren Weg in das Büssli. Erstaunlicherweise waren wir schon etwa um viertel nach neun komplett und konnten die Reise Richtung Westen beginnen. Zürich wurde diesmal gemieden, so dass wir uns nach einer Stunde Fahrt in der Nähe von Lenzburg im Restaurant Horner mit Kaffe oder ähnlichem von den Strapazen erholen konnten.

Gegen Mittag erreichten wir in Seengen unser Nachtquartier. Mit Blick auf den Hallwilersee bietet der Sprosshügel Schlafen im Stroh, wie auch ein paar Gästezimmer. Diejenigen, die sich zutrauten ohne grosse Verwüstung nächtigen zu können, bezogen eines der Betten. Diejenigen, die sich von der Saugkraft des Strohs und der einfachen Reinigung eines Stalles überzeugen liessen, packten ihren Schlafsack und checkten im Parterre ein.

Mittlerweile halb verhungert und dem entsprechend völlig entkräftet, mussten wir eine weitere Fahrt auf uns nehmen. Nur der dünne Stoff des Rucksacks trennte uns während der schier endlosen 10-minütigen Fahrt vom mitgebrachten Mittagessen. Doch dann – endlich! Vor den Toren des Schloss Hallwyl konnten wir uns für die folgende Wanderung stärken und auch erneut der gefürchteten Dehydrierung entgegenwirken. Einige nutzten die Chance, sich kulturell und historisch weiter zu bilden und statteten dem Wasserschloss einen Besuch ab. Andere konnten sich dem Ruf des Sees nicht entziehen, wanderten schon mal los und fanden so ganz nebenbei das Seehotel Delfin. Am späteren Nachmittag, nach dem wohl die meisten noch ihr Füdli im See geschwenkt hatten, traf man sich wieder im besagten Delfin.

Bei einem VIP-Einstig in Meisterschwanden stiegen wir dem „Rock & Grill“-Schiff zu. Das Hauptdeck war von den lauten Rock and Roll Klängen der Roadmaster Band geflutet. Davon angezogen wie Motten von einer Laterne liessen wir uns direkt neben der Band nieder und gaben diese Plätze auch nicht wieder her. Höchsten mal um vom Oberdeck ein Grillstück vom teamrinderwahn.ch zu besorgen. Die Roadmasters brachten ordentlich Stimmung und Hitze aufs Deck so dass der Hallwilersee zum „Hell“-wilersee wurde. War echt eine geile Party auf dem Boot!

Mit einem zufriedenen Lächeln gingen wir anschliessend ins Bett, um für den nächsten Tag auch wieder schön ausgeruht zu sein.

Nach dem Frühstück, zu dem auch sortenreine Obstsäfte (Boskop, Grafensteiner und Wasserbirne) gereicht wurden, machten wir uns auf nach Buchs AG. Dort steht nämlich die Chocolat Frey. Nachdem jeder 2 Tafeln selber gegossen, mit selbstgewählten Zutaten aromatisiert und je nach künstlerischer Gabe verziert oder ruiniert hatte, durften wir dann ins Besucherzentrum. Dort konnte man sich schlau machen über die Schokoladenherstellung, seinen eigenen Schoko-Typ bestimmen, sich als Praline verkleiden und in die Schachtel hocken, der Verpackungsmaschine zuschauen, eine persönliche Schokoladenverpackung generieren lassen oder einfach mal so viel Schokolade essen, wie geht. Wer noch konnte, schüttete im Restarant noch eine heisse Schokolade obendrauf und plünderte den Fabrikladen. Mit einer völlig unerwartet eingetretenen Übelkeit bestiegen wir wieder das Büssli und kamen wenig später wohlerhalten wieder in Bronschhofen an.

Ein grosser Dank den diesjährigen Organisatoren Coni und Sandra! War eine tolle Reise.
Ein Dankeschön auch an unsere Fahrer Hampi und Michi.

ag