Reisebericht der Guggenreise 2014 von Thomas Thiemann

Am frühen Samstagmorgen starteten die Schnäggägugger Bronschhofen mit 2 Kleinbussen auf die alljährliche Guggenreise. Durchs teilweise noch nebelverhangene Appenzeller Land erreichten wir nach kurzer Fahrt die Firma Appenzeller im Städtchen Appenzell. Nach der Begrüssung und einem kurzweiligen Video über die Entstehung der Firma durften wir uns auf einem interessanten und lehrreichen Firmen-Rundgang durch die Produktion und den Kräuterraum des berühmten Appenzeller Alpenbitters geruchsintensiv verwöhnen lassen. Die abschliessende Degustation und der Einkauf im Fabrikladen wurden rege benutzt. Ein kurzer Zwischenstopp im  Restaurant Rössli verzögerte die Fahrt über den Stoss ins Rheintal. Nur wenig hinter der Diepoldsauer Grenze erreichten wir das WOK in Lustenau, wo wir uns zum Mittagessen asiatisch die Bäuche vollschlugen. Die Fahrt um die nordöstlichste Ecke der Schweiz führte uns an den Bodensee bei Horn. Vor dem etwas ausgedehnteren Spaziergang am See entlang erhielten wir den Auftrag uns unterwegs gut zu informieren, um den abschliessenden Wissenstest bestehen zu können. In Steinach durften wir unsere trockenen Kehlen in der Gartenwirtschaft vom Seehof nässen. Weiter schlenderten wir durch Arbon und am Seemoosriet bis zum Campingplatz Buchholz, wo wir bemerkten, dass wir unterwegs noch ein Pärchen verloren hatten. Welch ein Zufall, dass der Campingplatz mit einer Gartenwirtschaft ausgestattet war. So wurde uns die Wartezeit auf die zwei Nachzügler verkürzt. In Frasnacht erreichten wir dann unsere Unterkunft, das Strohhotel der Familie Stäheli. Mit einem Sprung ins kühle Nass des Bodensees haben sich einige Männer im Frauenbad abgekühlt. Nach dem Grillieren und fröhlichen Beisammensein haben sich, bis auf ein paar Wenige, alle in ihre Schlafsäcke im Stroh eingekuschelt.

Der Sonntagmorgen begann für alle mit einem wärschaften Zmorgen. Nach dem Packen und begleichen der Rechnung liefen wir zu Fuss zurück nach Arbon. Im Hafen bestiegen wir einen Oldtimer unter den Schiffen, die MS Mars. Unsere Crew um Kapitän Stark sorgte sich hervorragend um unser leibliches Wohl und erzählte allerlei Wissenswertes über die Geschichte des Schiffes und die Küste des Bodensees. Nach einer ruhigen Fahrt machten wir im Hafen am Rohrspitz in Fussach fest. Im Seerestaurant Rohrspitz platzierten wir uns unter den Sonnenschirmen und bestellten unser Mittagessen. Unser Kapitän schaute gar nicht glücklich über den See auf die Regenwolken, die da von der Schweizer Seite her auf uns zukamen. Pünktlich mit dem Hauptgang begann es zu regnen und zu stürmen, so dass wir nicht lange brauchten um uns nach drinnen zu verschieben. Am aussergewöhnlichen Schiffstisch konnten wir nicht nur das hervorragende Mittagessen geniessen, sondern auch den Surfern und Kitesurfern draussen auf dem immer wilder werdenden Bodensee zuschauen. Nach dem Dessert liefen wir im weiterhin strömenden Regen zum Boot zurück. Die Ausfahrt aus dem Hafen gestaltete sich dann schwieriger als erwartet, weil durch den etwas höheren Wellengang und die knappen Platzverhältnisse im Hafen nicht gewendet werden konnte. Unser erfahrener Kapitän lotste das Boot im Rückwärtsgang sicher aus dem Hafen, nicht ohne jedoch ein paar Wellen Wasser hinten ins Boot schwappen zu lassen. Unsere Stimmung war zu diesem Zeitpunkt noch super und es wurden tüchtig Witze über die etwas nassgewordenen Gugger und Guggerinnen gerissen. Nach dem Wendemanöver ging die Berg- und Talfahrt auf den Wellen so richtig los. Dass der Bodensee so wild werden konnte, war uns vorher nicht bewusst. Ab und zu schwappte auch Wasser über und ins Boot. Als uns der Kapitän dann noch aufforderte die Schwimmwesten anzuziehen wurde es doch merklich ruhiger auf dem Boot. Auf der Höhe Altenrhein wurde entschieden nicht nach Arbon zurück zu fahren, sondern den Hafen von Altenrhein an zu steuern, da sich bei einigen gesundheitliche Probleme einstellten. Den sicheren Hafen erreichten wir nach einem weiteren gekonnten Wendemanöver. Der Crew um Kapitän Stark danken wir auf diesem Wege nochmals für die sichere Fahrt und die Betreuung unserer angeschlagen Mitglieder. Ich bin mir sicher, dass keiner von uns diese aussergewöhnliche und wilde Schifffahrt so schnell vergessen wird.

 

Einen weiteren Bericht gibt es auch hier zu lesen: